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Mach das lieber nicht… Die weltberühmte „German Angst“

Eine Liebeserklärung an die Sorgenkultur

Ah, die German Angst! Ein Begriff, der international für die besondere Kunst der Deutschen steht, sich um wirklich alles Sorgen zu machen. Ob das Wetter, die Wirtschaft oder die Wahl des richtigen Brotes – kein Thema ist zu trivial, um nicht in eine existenzielle Krise verwandelt zu werden. Lasst uns einen satirischen Blick auf dieses Phänomen werfen, das uns so einzigartig macht.

Zuerst einmal, was ist German Angst? Es ist diese tief verwurzelte Fähigkeit, selbst in den entspanntesten Situationen ein Gefühl des drohenden Unheils zu verspüren. Ein Sommertag mit strahlend blauem Himmel? Sicherlich ein Vorbote eines Klimawandels, der uns alle in den Untergang führt. Eine Gehaltserhöhung? Wahrscheinlich ein Zeichen, dass die Firma bald pleitegeht.

Nehmen wir das Beispiel des Wetters. Während andere Nationen Sonnenschein genießen, verbringen wir unsere Zeit damit, über die Möglichkeit eines unerwarteten Kälteeinbruchs zu grübeln. „Der Sommer ist zu heiß, das ist nicht normal,“ sagt man sich. „Vielleicht ist es das Ende der Welt?“ Ein Spaziergang im Park wird zur Risikosportart: Könnte es Zecken geben? Was, wenn ein Ast herunterfällt? Und dann natürlich die Pollen!

Nicht zu vergessen die Deutschen und ihre Autos. Während ein Italiener mit Begeisterung über die Geschwindigkeit spricht, denkt der Deutsche über die Wahrscheinlichkeit eines Motorschadens nach. „Das ist ein neuer Geräusch, oder? Ist das der Keilriemen?“ Selbst auf der Autobahn, wo Geschwindigkeit König ist, fahren wir mit einem Auge auf die Öltemperatur und mit dem anderen auf den Spritverbrauch.

Aber die German Angst geht tiefer. Sie hat sich in unseren Alltag eingeschlichen und zeigt sich in den banalsten Momenten. Der Kauf einer Waschmaschine wird zu einer epischen Suche nach der einen Marke, die sicher niemals kaputtgeht. Eine Lebensmittelentscheidung im Supermarkt? Ein moralisches Dilemma: Bio, fairtrade, glutenfrei – wie viele Sorgen kann man in einem einzigen Einkaufswagen unterbringen?

Die allermeisten Ängste realisieren sich im Laufe eines Lebens nicht

Und dann ist da noch die Gesundheit. Während man in anderen Ländern vielleicht ab und zu zum Arzt geht, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist, hat der Deutsche einen Kalender voller Termine bei verschiedenen Fachärzten. Die jährliche Grippeimpfung? „Sicherlich, aber was ist mit den Nebenwirkungen?“ Ein kleiner Schnupfen? „Es könnte etwas Ernstes sein, ich google das mal.“ Hier ein kleiner Tipp: Man findet garantiert das Schlimmste!

Man könnte meinen, dass all diese Sorgen uns lähmen würden. Doch weit gefehlt! Die German Angst ist unser Antrieb. Sie lässt uns Versicherungen für alles abschließen, von der Katze bis zum Gartenzwerg. Sie sorgt dafür, dass unsere Autos die besten Sicherheitsbewertungen haben und unsere Häuser doppelt und dreifach verglast sind.

Also, liebe Leser, lasst uns die German Angst feiern. Denn wer sonst könnte aus dem simplen Akt des Brötchenkaufens ein Drama in drei Akten machen? Wer sonst könnte in der Lage sein, aus einem sonnigen Tag eine philosophische Abhandlung über die Endlichkeit des Seins zu zaubern? Die German Angst ist nicht nur eine Sorge, sie ist eine Kunstform, ein Kulturgut.

In diesem Sinne, lehnt euch zurück und genießt die nächste Krise – es wird nicht lange dauern, bis sie eintritt. Schließlich sind wir Deutsche, und Sorgen sind unser Brot und Butter. Oder sollten wir lieber Vollkorn nehmen? Man weiß ja nie.

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