Süßes Gift: Was Zucker in uns anrichtet

Eine 2015 im Journal of Hepatology veröffentlichte Studie zeigt, dass eine fruktosereiche Ernährung bereits nach kurzer Zeit zu einer deutlichen Zunahme von Fett in der Leber führen kann, selbst ohne eine allgemeine Gewichtszunahme. Und während unser Körper Glukose aus anderen Kohlenhydraten wie Reis oder Kartoffeln kontrolliert aufnimmt und verwertet, landet Fruktose in der Leber und wird direkt in Fett umgewandelt. Überschüssiges Fett in der Leber führt wiederum zu einer verminderten Insulinempfindlichkeit, was das Risiko für Typ-2-Diabetes drastisch erhöht.

Viele denken bei Zucker an Schokolade oder Gummibärchen. Doch die größte Gefahr geht nicht von offensichtlichen Süßigkeiten aus, sondern von verstecktem Zucker. Fertiggerichte, Ketchup, Fruchtjoghurts und sogar vermeintlich gesunde Lebensmittel wie Vollkornbrot oder „leichte“ Bio-Joghurts enthalten oft enorme Mengen an Zucker.

Ungesüßte Lebensmittel zu finden ist nur schwer umsetzbar

Tatsächlich ergab eine umfassende Analyse, dass etwa 75 % der verpackten Lebensmittel in Supermärkten zugesetzten Zucker enthalten. Viele Menschen nehmen deshalb täglich weitaus mehr Zucker zu sich, als ihnen bewusst ist. Besonders problematisch sind dabei zuckerreiche Getränke wie Limonaden und Fruchtsäfte, die den Insulinspiegel in die Höhe treiben und Heißhungerattacken begünstigen.

Der Kinderarzt und Endokrinologe Dr. Robert Lustig beschreibt Zucker als eine Substanz, die vom Körper auf ähnliche Weise wie Alkohol verarbeitet wird – nur ohne die berauschende Wirkung. In der Leber angekommen, wird ein Großteil der Fruktose direkt in Fett umgewandelt. Dieser Prozess belastet das Organ ähnlich wie Alkohol und kann langfristig zu einer nicht-alkoholischen Fettleber, Insulinresistenz und metabolischem Syndrom führen.

„Fruktose wird von der Leber wie Alkohol verarbeitet – ohne die Rauschwirkung. Aber mit denselben gesundheitlichen Konsequenzen.“

Dr. Robert Lustig –

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