Stellenanzeige auf Schild am Zaun

Wir gendern uns noch blöd. Sprachakrobatik und Wortsalat

Die Kunst der Sprachakrobatik

Ein Thema, das Deutschland spaltet wie kaum ein anderes. Ein wahrer kultureller Riss, der Freundschaften zerstört, Familien entzweit und Arbeitskollegen zu erbitterten Feinden macht. In unserer fortschrittlichen Gesellschaft ist es anscheinend nicht genug, dass wir uns höflich anlächeln und die Vorfahrtregeln beachten – nein, jetzt müssen wir auch noch unsere Sprache ins Fitnessstudio schicken.

Schauen wir zunächst mal auf die Ursprünge dieser wunderbaren Bewegung. Vor nicht allzu langer Zeit begannen einige mutige Sprachwissenschaftler und Sozialaktivisten, die deutsche Sprache zu revolutionieren. Sie stellten fest, dass unser geliebtes Deutsch zu männlich sei und beschlossen, dem Ganzen ein Ende zu bereiten. „Nicht mit uns!“, riefen sie. Und so wurde das Gendern geboren.

Man kann sagen, dass die deutsche Sprache sich nun in einem ständigen Spagat befindet, um ja niemanden zu diskriminieren. Auffällig ist aber, dass negative Bezeichnungen wie Verbrecher, Dieb, Mörder usw. nicht berücksichtigt werden. Ein Blick in „Aktenzeichen XY“ (ZDF) lohnt sich. Hier wird stoisch das kriminelle männliche Alleinstellungsmerkmal über die gesamte Sendezeit aufrechterhalten. Im ARD-Büffet hingegen sprach man gar von Krankenschwester*innen.

Hier einige Beispiele für diese beeindruckende sprachliche Akrobatik:

Beispiele des kreativen Genderns:

  1. Studierende statt Studenten:
    Früher nannte man die Leute, die an Universitäten Vorlesungen besuchten, einfach „Studenten“. Aber das war natürlich sexistisch. Jetzt sprechen wir von „Studierenden“, weil wir uns ja nicht vorstellen können, dass Studenten auch mal etwas anderes tun als studieren. Eine kleine Gedankengymnastik für den Sprachgebrauch!
  2. Bäckerinnen:
    Um sicherzustellen, dass wirklich niemand ausgeschlossen wird, benutzen wir jetzt das Gendersternchen. Also nicht mehr einfach „Bäcker“, sondern „Bäcker
    innen“. Man muss es nur richtig aussprechen, um die Magie zu spüren – ein kleiner Schluckauf in der Sprache!
  3. Bürger:innen:
    Hier haben wir das Gender-Doppelpunkt, um jegliche Missverständnisse zu vermeiden. „Bürger“ war gestern, heute heißt es „Bürger:innen“. So klingt es doch gleich viel inklusiver, oder? Man könnte meinen, die Sprache hat plötzlich eine schlechte Telefonverbindung.
  4. Lehrer:innen:
    Lehrer sind Schnee von gestern. Heute heißen sie „Lehrer:innen“. Der Doppelpunkt symbolisiert die Lücke, die wir in unseren Köpfen für mehr Gleichberechtigung schaffen müssen. Es ist wie eine kleine Pause zum Nachdenken über Geschlechtergerechtigkeit.
  5. Schüler*innen und Schüler_innen:
    Je nachdem, wie du dich fühlst, kannst du entweder das Sternchen oder den Unterstrich verwenden. Beides sorgt dafür, dass du deine Textverarbeitung ganz sicher ausreizt. Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?

Verrückte Auswüchse des Genderns:

Manche Beispiele des Genderns treiben das Ganze auf die Spitze und lassen uns an der Menschheit zweifeln:

  • Ampelmännchen und Ampelpersonen:
    Man könnte meinen, die kleinen, grünen und roten Männchen, die uns über die Straße helfen, seien harmlos. Falsch gedacht! Jetzt heißen sie „Ampelpersonen“ oder sogar „Ampelwesen“. Na, da geht man doch gleich viel sicherer über die Straße.
  • Gästinnen:
    Hotels haben sich endlich ihrer größten Ungerechtigkeit gestellt und begrüßen nun „Gäst
    innen“ statt einfach nur „Gäste“. Wer möchte sich schon in einem Hotel aufhalten, das nicht gendergerecht ist?
  • Diverse Doppelspitzen:
    Unternehmen und Institutionen setzen auf „doppelte Diversität“ – zwei Geschäftsführer:innen, zwei Vorsitzende, zwei alles. Doppelspitzen für doppelte Gerechtigkeit!

Fazit:

Das Gendern hat unsere Sprache zweifellos verändert und bietet endlose Möglichkeiten für kreative Wortschöpfungen. Ob man es liebt oder hasst, eines ist sicher: Die Debatte darüber wird uns noch lange begleiten. Also, liebe Leser:innen, Studierende, Bürger:innen und alle, die sich angesprochen fühlen – lasst uns weiterhin sprachliche Kunststücke vollbringen und darüber lachen, wie verrückt es manchmal sein kann. Denn eins ist klar: Die deutsche Sprache wird nie wieder dieselbe sein.

In diesem Sinne, viel Spaß beim gendergerechten Sprechen und Schreiben!